Anlässlich einer Seniorenveranstaltung der AG "SPD 60 plus" hielt die Leiterin des Sozialamtes des Landkreises Holzminden, Marie-Luise Niegel, einen Vortrag über die "Seniorenarbeit aus der Sicht des Landkreises Holzminden".

Diese setzt sich aus verschiedenen Modulen und Anbietern zusammen. Das sind neben dem Landkreis die Gemeinden und Städte – die Seniorenarbeit findet weniger auf Samtgemeindeebene statt -, Pflegedienste, Alten- und Pflegeheime sowie private Anbieter von Leistungen für Senioren. Besonders zu erwähnen sind die vielen privat Engagierten, die Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Vereine.
Sie stellt die Frage, wann ist man Senior? Die Grenze ist fließend, viele fühlen sich mit 70 noch nicht angesprochen. Insofern ist es nicht immer leicht, Veranstaltungen zu organisieren. Entsprechende Angebote können nicht nur durch Hauptamtliche angeboten werden. Ehrenamtliches Engagement und Überzeugungsarbeit sind besonders gefragt, wenn es um Seniorentreffs, altersgerechte Sportangebote, Gesprächskreise, Seniorennachmittage, Veranstaltungen in Pflegeheimen u. a. geht. Bring- und Holdienste sind dabei sehr wichtig, um nicht mobile Senioren für solche Veranstaltungen zu aktivieren. Wichtig ist es, Angebote bekannt zu machen und zu vernetzen. Koordinierender Ansprechpartner für diese Seniorenarbeit, die Hilfe bei auftretenden Problemen und Zukunftsfragen wie z. B. altersgerechtes Wohnen, ambulanter Hilfe oder späterer Heimunterbringung ist das Seniorenservicebüro und der noch in diesem Jahr einzurichtende Pflegestützpunkt. Weitere wichtige Ansprechpartner sind das Sozialamt (finanzielle Hilfen), Jugendamt (Betreuungsstelle), Gesundheitsamt (Altenhilfe), Versicherungsamt (Rentenfragen), die Kranken- und Pflegekassen und Wohlfahrtsverbände.
Ganz besonders die finanziellen Hilfe soll den Leistungsberechtigten ein würdevolles Leben ermöglichen. Das gilt vor allem bei der ambulanten Hilfe und stationären Pflege in Heimen.
Für besondere Härtefälle hat der Landkreis einen Sozialfond eingerichtet.


Die AG 60plus setzt sich für die Einrichtung von Seniorenräten sowohl im Landkreis Holzminden als auch den kreisangehörigen Städten, Gemeinden und Samtgemeinden ein, um die berechtigten Interessen der älteren Bevölkerung zu vertreten. Der Seniorenrat berät Rat und Verwaltung, informiert Senioren und wirkt bei kommunalen Planungen mit. Der Kreistag hat für den Kreisseniorenrat bereits die Weichen gestellt. Frau Niegel regt an, dass vor Einrichtung des Kreisseniorenrates entsprechende Einrichtungen auf kommunaler Ebene geschaffen werden sollten. Erste Aktivitäten sind aus der Stadt Holzminden bekannt.
Die AG 60plus sieht diese ersten Schritte positiv. Sie hofft, dass in nächster Zeit kommunale Seniorenräte eingerichtet werden, um die Interessen der immer älter werdenden Gesellschaft zu unterstützen und zu vertreten.


Der Vorsitzende der AG 60plus, Peter Maciewski, bedankte sich auch im Namen der Anwesenden bei Frau Niegel für die interessanten Informationen und freute sich über den hohen Stellenwert der Seniorenarbeit im Landkreis Holzminden. Die AG 60plus wird sich weiterhin gezielt für die Belange der Seniorinnen und Senioren einsetzen.