Seit geraumer Zeit berät die Stadt Stadtoldendorf über die Gestaltung „Multifunktionale Keller-straße“ und seit kurzem auch zum innerstädtischen Verkehrskonzept.
Leider ist es bislang nur zu einer interfraktionellen Sitzung gekommen, in der auch nur der Bereich der Kellerstraße thematisiert und die nach Beschluss über Kauf oder Nicht-Kauf des Hauses Methfessel beendet wurde.

Die Gruppe möchte noch einmal deutlich zum Ausdruck bringen, dass dieses Vorgehen aus unserer Sicht bislang wenig zielführend war. Gerade diese umfassende und zukunftsweisende Diskussion in zwei Ausschüssen und parallel in den Fraktionen zu beraten, hat die Ergebnis­findung schwierig gestaltet.

Deshalb bleibt unser Ansatz:

  1. eine abschließende interfraktionelle Sitzung, in der die Pläne groß präsentiert werden, wir gemeinsam über die einzelnen Punkte diskutieren, in den Plänen ein gefundener Konsens oder vielleicht auch eine Nichteinigung durch Darstellung der Varianten dokumentiert werden
  2. mit dieser Darstellung dann in die öffentliche Bürgerbeteiligung gehen und den Bürger*innen die Gelegenheit geben, sich innerhalb einer angemessenen Frist schriftlich zu den Vor­schlägen einzubringen
  3. nach diesen Rückmeldungen eine erneute interfraktionelle Zusammenkunft mit dem Ziel, über ein abschließendes Konzept zu befinden

Grundsätzliche Rahmenbedingungen:

  • Außenbereiche für Gastronomie wo möglich
  • fußläufige Erreichbarkeit des Gewerbes
  • Verkehrsführung mit Augenmaß und unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten für Kinder, Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen
  • Priorisierung von Fußgänger*innen

Multifunktionale Kellerstraße

Auf Basis der BV-2023/16, 1. Ergänzung und den Ausführungen im VA am 4. Juli 2023 macht die Gruppe nachfolgende Anmerkungen:

Aussage zu den Änderungswünschen aus dem VA am 4. Juli 2023:

  • Verzicht auf die Leinwand unter Beibehaltung der notwendigen Stromanschlüsse für eine mobile Leinwand => einverstanden
  • Herrichtung von Parkplätzen anstelle von Carports; neben dem Grundstück Atav Platz für eine Garage / einen Carport für ihn vorsehen => einverstanden
  • auf der Freifläche kleines Podest, das z.B. als Bühne genutzt werden kann, vorsehen und auch hierfür Stromanschlüsse legen => einverstanden
  • Wasseranlage mit solarbetriebenen Pumpen installieren; Wasser aus der Quelle nutzen, kein Trinkwasser => einverstanden
  • zwischen den Parkplätzen und der restlichen Fläche Abgrenzung durch Grünpflanzen oder Ähnliches => einverstanden
  • E-Lademöglichkeiten für Pkw auf Rathausparkplatz (Schnellladesäulen) => einverstanden

Einbringung der Gruppe:

  • Angebote an Private bezüglich Investitionen/Umnutzungen prüfen im Rahmen ISEK (Umwidmung in Wohnungen o.ä.)
  • Zisterne für RW Management berücksichtigen => Schwammstadt Prinzip
  • um die neue Freifläche generationengerechter zu gestalten, fehlen noch Aktivitäten für Ältere wie am Mühlenanger (Treffen und Erleben durchziehen von Bühne bis Anfang Keller­straße), nicht nur Sitzplätze und Kinderspielplatz => Stichwort Mehrgenerationenplatz; wir bitten um Einbindung der Seniorenbeauftragten Frau Preiß in die Planungen, diese ist nah an den Senior*innen und kann dort die Bedarfe/Wünsche kurzfristig in Erfahrung bringen
  • in Zeiten, in denen sich die Kommunikation unter den Menschen sehr stark ändert und zu einem beachtlichen Teil über digitale Medien erfolgt, sollte die Bereitstellung von kosten­freiem WLAN in der Innenstadt erfolgen
  • überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten (Gründach) mit Anlehnbügel vorsehen, möglicherweise weitere Fahrradgaragen
  • Lademöglichkeiten für E-Bikes schaffen
  • Einrichtung einer Trinkwasserstelle
  • probeweise Öffnung der öffentlichen Toilette am Rathaus

Innerstädtisches Verkehrskonzept unter Berücksichtigung des Bereichs um die Grund-schule (Veränderung / Anpassung der verkehrlichen Infrastruktur)

  • generell Nutzung intelligenter Poller Systeme (s. Anhang), da sie aufgrund der Fördermittel eine günstige und sinnvolle Lösung darstellen
  • Burgtorstraße ab Einmündung Mardieksweg Zone 30 bzw. vorhandene verkehrsberuhigte Bereiche belassen (Stichwort Verkehrsberuhigung Innenstadtring)
  • Abbiegung auf den Markt aus Burgtorstraße bis zur Verengung (Beginn Außengastronomie Pizzeria) ermöglichen bei gleichzeitiger stirnseitiger Anordnung von Kurzzeitparkplätzen vor Touristik van Balen und Marktecke
  • Durchfahrt Kellerstraße bis Ecke Baustraße mit max. 7 km/h unter Setzung eines intelligenten Pollers im Einmündungsbereich der Kellerstraße - damit frei für Anlieger aber ohne weitere Parkmöglichkeiten, da die neu zu schaffenden Parkplätze unterhalb der jetzigen Freifläche eine fußläufige Erreichbarkeit des Friseurs ermöglichen
  • Ecke Pikenhagen / Kellerstraße / Baustraße Höhe Rondell Setzung eines intelligenten Pollers, um eine Durchfahrt über die obere Teichtorstraße zu verhindern
  • Einmündung obere Teichtorstraße ab Ernsting‘s family aufwärts mit intelligentem Poller ver­sehen, damit die Erwerber ehemals Textil Sünnemann ihre Außensitzplätze realisieren können und bei den vorhandenen Einbauten und Spielgeräten die Priorisierung bei Kindern, Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen bleibt – Geschäfte sind fußläufig zumutbar zu erreichen
  • Abfahrt aus der Kellerstraße über die Baustraße entlang der Bücherei und hier in der breiten Zufahrt Ausweisung neuer möglicher Kurzzeitparkflächen für Bücherei, Friseur o.ä. in der Form, dass ein ungehindertes Durchfahren noch möglich ist; damit bleibt die Kellerstraße durchgängig als Vorrangbereich für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen
  • aus dem Himmelreich kommend Zone 30 fortführen bis Ende Zone 30 hinter der Grundschule
  • Bereich um die Grundschule unter Berücksichtigung der umliegenden Kinderbetreuungsein­richtungen auf Basis des Handouts des ADAC „Elternhaltestellen für Grundschulen“ betrach­ten und erforderliche Veränderungen auf den Weg bringen (Ausschuss für Bauen und Umwelt unter Beteiligung der Hagentor Grundschule)

Parkräume

  • Darstellung der Parkzeitmöglichkeiten der vorhandenen Stellflächen nachholen und Verständigung auf mögliche Veränderungen mit dem Blick auf Lang-, Kurzzeit- und Behin­dertenstellplätze

Die vorliegenden Präsentationen „Multifunktionale Kellerstraße“ und „Innerstädtisches Ver­kehrskonzept“ sind von Seiten der Bauamtsleiterin sehr gut vorbereitete Diskussionsgrund­lagen, an dieser Stelle noch einmal unseren Dank für die Materialien.

Die Darstellungen – und das hat der Rat bislang auch nicht gefordert – treffen aber keine Aussagen zu Parkzeiten. Die Gruppe ist der festen Überzeugung, dass zum Verkehrskonzept auch ein Parkraumkonzept erforderlich ist. Dies ist noch zu ergänzen.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Parkplätze an sich im Innenstadtbereich, wie die Dar­stellung von Frau Forster-Nel unstrittig belegt, in ausreichendem Maß und in zumutbaren Ent­fernungen vorhanden sind!

Versenkbare
Poller

Automatik- oder Halbautomatikpoller sorgen dafür, dass in den Stadtzentren wieder Ruhe einkehrt. Die Verkehrs- und/oder Parksperren sind Zylinderelemente mit hoher Widerstandskraft gegen Schläge und werden in einer Vertiefung im Boden untergebracht. Sie garantieren den freien Durchgang der Fußgänger*innen und steuern den Durchgangsverkehr, ohne die Umwelt zu verunstalten. Dabei löst der Halbautomatikpoller die Probleme ohne überhöhte Kosten und ohne Verbrauch elektrischer Energie.

Da die Poller automatisch oder manuell aus- und einfahren, eigenen sie sich besonders für die Zufahrten in Fußgängerzonen, Märkten, zentralen Straßen mit begrenztem Verkehr, Plätzen, Wegen oder Straßen im allgemeinen, Einfahrten, Parkplätzen und ähnlichen. Nur autorisierten Fahrzeugen (z. B.: Anliegern, Rettungsdiensten) wird die Durchfahrt erlaubt.


Versenkter Poller

Automatikpoller in eingefahrener Position ermöglichen den Kraftfahrzeugverkehr.

Poller in der Phase des Hebens

Automatikpoller in der Phase des Hebens.

Ausgefahrener Poller

Automatikpoller in ausgefahrener Position sperren den Kraftfahrzeugverkehr. Fußgänger, Radfahrer usw. können ungehindert passieren.