Am 29. Januar 2020 trafen sich Mitglieder des OV Holzminden mit dem „WEISSEN RING“, vertreten durch Werner Friedrich, Hans Peter Sawatzki und Manuela Schäfer.
Der Aussenstellenleiter Werner Friedrich informierte kurzweilig über die Aufgaben und Aktivitäten dieses Vereins.

Der Verein wurde vor 42 Jahren von Eduard Zimmermann gegründet und hat seine Zentrale in Mainz. Zweck des Vereins ist die Betreuung von Opfern von Straftaten. Während damit ursprünglich nur vorsätzliche Straftaten gemeint waren, hat man den Begriff vor ca 4 Jahren jetzt auch auf fahrlässige Straftaten ausgedehnt. Bundesweit hat der Verein 48000 Mitglieder, davon sind ca 2900 Mitglieder ehrenamtlich tätig. Die Organisation des Vereins erfolgt auf Kreisebene.

Die Aussenstelle Holzminden hat ca 52 Mitglieder, davon sind 7 in der Opferhilfe aktiv.

Die Finanzierung basiert auf drei Säulen:

  • Mitgliedsbeiträge (2,50/Monat)
  • Spenden
  • Nachlässe

Es gibt keine staatliche Unterstützung.

Zum Opferhelfer wird man in einer mehrstufigen Grundausbildung, die anschließend durch Aufbauseminare erweitert werden kann.

Weiterhin berichtete Herr Friedrich allgemein von den aktuellen Fällen im Kreis Holzminden. Im letzten Jahr wurden 45 Fälle bearbeitet, die Mehrzahl betraf Opfer von häuslicher Gewalt, sexuellen Missbrauchs und Stalking.

Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich vom Zuhören über konkrete Hilfsangebote bis zur Begleitung der Betroffenen zum Gericht/Arzt o.ä. Falls erforderlich können auch finanzielle Hilfen geleistet werden, z.B. in Form von Rechtsberatungsschecks u.a. Jede Hilfeleistung ist streng vertraulich!

Der Weisse Ring bietet umfangreiches Informationsmaterial (auch in verschiedenen Sprachen) an. Neu ist die kostenlose App „NO STALK“, mit der Opfer von Stalking Beweismaterial sichern und schnelle Hilfe bekommen können.

Weitere Informationen erhält man über www.weisser-ring.de, Facebook, Youtube sowie bundesweit telefonisch über die Rufnummer 116 006. Auch die Opferhelfer Holzmindens sind über diese Nummer zu erreichen.

Auf die Frage, wie die SPD konkret helfen könnte, bat Herr Friedrich im Wesentlichen um eine Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit: Bekanntmachung des Vereins, Mitgliederwerbung, Auslegen von Infomaterialien bei Veranstaltungen. In Bund und Land könnte sich die SPD für bessere Gesetze zum Opferschutz, insbesondere für eine Verbesserung des sehr sperrigen Opferentschädigungsgesetzes einsetzen.

Janett Brandt bedankte sich im Namen des OV für die sehr ausführliche Berichterstattung und versprach, sich für die Belange des WEISSEN RING einzusetzen.